Kontaktpolizistin Michaela Freese bei der Erläuterung, welche Sicherheitsmaßnahmen für Fenster möglich sind.

Jahreshauptversammlung der Siedlergemeinschaft Aumund I mit zwei Höhepunkten (von unserem Pressewart Helmut Meinerling)

Natürlich gab es auch sie, die üblichen Tagesordnungspunkte. Nach der Begrüßung durch den ersten Vorsitzenden und dem Gedenken der Verstorbenen dann aber gleich ein spannender Vortrag der Kontaktpolizistin Michaela Freese. Gerne hatte sie die Einladung der Siedlergemeinschaft angenommen, zum Thema Einbruch-Prävention zu referieren. In einem lebendigen und umfassenden Vortrag machte sie deutlich, dass man einem Einbruch vorbeugen kann, dass aber auch die besten Schutzmaßnahmen leider nicht immer davor schützen. „Nicht Sie sind schuld, wenn Sie Opfer eines Einbruchs werden“, machte sie deutlich. Und sie weiß aus eigener Erfahrung aus der Opfernachsorge, dass häufig der psychische Schaden den materiellen überwiegt. Viele haben noch lange Zeit Ängste in ihren eigenen vier Wänden. Aus der Sicht der Täter sollte man sein Haus, seine Wohnung betrachten, riet sie. Scheint niemand zu Hause zu sein? Ist eine Seite nicht einsehbar? Der „übliche“ Einbrecher, so Frau Freese, will keine Gegenwehr. „Und sollten Sie doch einmal jemanden bei sich zu Hause überraschen, so ermöglichen Sie ihm die Flucht“, riet sie dringend. „Merken Sie sich das Aussehen und die Fluchtrichtung und sofort die 110 wählen!“ Für einen Eindringling muss es schnell gehen, in fünf bis zehn Minuten soll alles erledigt sein. Daher wird in erster Linie das geklaut, was sich leicht transportieren und zu Geld machen lässt: Schmuck, Münzen, Handys, Tabletts und natürlich Bargeld sind bevorzugt. „Benutzen Sie nicht die Verstecke, die jeder Einbrecher kennt“, riet sie. „Die Kommode auf dem Flur, der Badezimmerschrank oder die Ablage der Garderobe sind die Orte, die zuerst durchsucht werden“, berichtete sie aus Erfahrung. Dann folgten etliche Tipps, um Einbrecher abzuschrecken oder den Einbruch zu erschweren. An erster Stelle steht für die Polizei nach wie vor der wachsame Nachbar. „Aufmerksamkeit ist keine Neugier“, machte sie deutlich. Anwesenheit vortäuschen war ein weiterer Tipp. Mittels Bewegungsmeldern, Zeitschaltuhren und Fernsehsimulatoren könne dies erreicht werden, so Frau Freese. Natürlich gibt es auch mechanische Sicherungen. Abschließbare Fenstergriffe, Zusatzriegel, einbruchhemmendes Glas oder Folierung, Pilzzapfen statt Rollzapfen an den Riegeln - in einem Errichternachweis der Polizei (in Google nach „Errichternachweis Bremen“ suchen) sind Fachfirmen, die Beratung und Einbau mechanischer Sicherungen anbieten, aufgelistet. Auf die Frage eines Zuhörers, ob Aumund-Hammersbeck besonders gefährdet sei, beruhigte sie. „Im Moment haben wir in Lesum verstärkt Einbrüche, in Aumund ist es ruhig. Das ist aber nur eine Momentaufnahme, es kann sich schnell ändern“, meinte sie. Insgesamt ein toller Vortrag, der viele der Anwesenden sicher dazu animieren wird, in Sachen Einbruch-Prävention tätig zu werden.

Nach der Verabschiedung der Kontaktpolizistin dann aber endlich die Ehrungen. Leider waren nur sieben 25-jährige erschienen, die Mitglieder, die 40, 50 oder gar 60 Jahre dabei sind, fehlten.

Ehrung 25 Jahre Mitglied in der Siedlergemeinschaft Aumund I
Der 1. Vorsitzende Michael Jaskiewitz und 2. Vorsitzender Thomas Hagemann überreichen die Geschenke an den zurückgetretenen 1. Kassierer Manfred Jaskiewitz

Nach Protokollverlesung, Berichte des Vorstands und des Kassierers, Bericht der Revisoren und Entlastung des Vorstands ging es an die Wahlen. Wie bereits in der Einladung angekündigt trat Manfred Jaskiewitz von seinem Posten als erster Kassierer zurück, seine Tochter Antje wurde als Verantwortliche für die Kasse gewählt. Natürlich ließ man Manfred nicht einfach so gehen. Wolfgang Schmidt, Landesvorsitzender des Verbands Wohneigentum aus Bremerhaven erinnerte an die „Laufbahn“ von Manfred. 1986 wurde er in den Gesamtvorstand gewählt. 1987 wurde er Hauptkassierer der Siedlergemeinschaft Aumund I, erhielt 1996 die silberne Ehrennadel, 2000 die goldene, und auch mit seinen 85 Jahren macht er jetzt noch weiter im Landesverband. Daran knüpfte Ines Scheele, die Schriftführerin der Gemeinschaft, an. „Seit 30 Jahren dienst du bereits der Gemeinschaft. Damals waren es 220 Mitglieder, die inzwischen auf 1263 Ende 2016 angewachsen sind. Freie Zeit kennst du nicht, fackelst nicht lange, wenn etwas erledigt werden muss“. Immer sparsam sei Manfred gewesen, habe stets dafür gesorgt, dass die Gemeinschaft nur schwarze Zahlen schrieb. Ohne Manfred gäbe es keinen Zeltverleih, die Bierzeltgarnituren blieben in der Garage, so Ines. Viele, viele Mitglieder habe er geworben, die Rabatte bei inzwischen rund 35 Partnern ausgehandelt. Zwei Buden für die Festlichkeiten wurden von ihm gebaut, bei Reparaturen sei er immer vorneweg und das Organisieren sei seine Leidenschaft. Junge und Alte schätzten seine Arbeit. So verwunderte es nicht, dass der Vorstand auch künftig nicht auf seine Hilfe verzichten möchte - er wurde kurzerhand zum technischen Leiter ernannt. Natürlich gab es auch einige Präsente: Der erste und der zweite Vorsitzende sowie Wolfgang Schmidt aus Bremerhaven übergaben mit ihren Glückwünschen und ihrem Dank für die vielen Jahre der Arbeit ihre Geschenke. Nach diesem emotionsgeladenen Teil der Tagesordnung gingen die folgenden Punkte fast unter: Wahl eines Ersatzrevisors, die Ankündigung einer Erhöhung der Zustellgebühren für die per Post zugestellte Zeitschrift, die Protestaktion gegen die geänderten Buslinien, Hinweise auf Abwassergebühren, Bodenuntersuchung und die geplanten Aktivitäten fürs kommende Jahr führten zurück in das normale Vereinsleben. So gab es bei den traditionell anschließend gereichten Würstchen noch viel Gesprächsstoff.